Beim Thema Sport hat so jeder Sportler seine ganz eigenen Theorien. Die einen schwören bspw. auf Nahrungsergänzungsmittel, während andere hinter den Helfern oft nur „Placebos“ vermuten. Jeder hat sein ganz eigenes Erfolgsrezept, auch in Puncto dehnen. Doch was bringt das Dehnen eigentlich wirklich? Sollte man sich wirklich, wie manch Experten behaupten, vor und nach jedem Training ausgiebig Zeit für das Dehnen nehmen? Oder ist auch das Dehnen eines dieser Themen, welches sich früher oder später als einfacher „Mythos“ entpuppt? Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte! Zwar ist das Dehnen an für sich ein wichtiger Bestandteil vieler Trainingseinheiten und hat durchaus das Potential, dass eigene Wohlbefinden zu verbessern. Allerdings ist dies bei weitem nicht bei jeder Sportart so. Und: in Einzelfällen kann zu exzessives Dehnen die Leistungsfähigkeit auch verringern!
Die positiven Seiten des Dehnens
Dehnen – oder Stretching – fühlt sich gut an und hilft dabei, die Beweglichkeit der eigenen Muskeln zu fördern, keine Frage! Gerade diejenigen, die tägliche viele Stunden im Bürosessel sitzen, sollten sich täglich die Zeit nehmen ihre Muskeln zu dehnen, denn: durch das viele Sitzen verkürzen sich die betroffenen Muskelpartien. Wer diese wieder dehnt, hilft nicht nur die Muskeln schneller zu regenerieren. In der Regel fühlt sich das Dehnen selbst – bzw. das Gefühl danach – extrem gut an, da die entsprechenden Muskeln wieder durchblutet werden.
Auch für Kraftsportler hat das Dehnen eine sehr wichtige Bedeutung. Bei den vielen Übungen, bei denen die eigenen Muskeln mit entsprechendem Einsatz von Gewichten kontraktiert werden, verkürzen sich die Muskelstränge nämlich massiv. Dehnen hat in diesem Fall nicht nur einen „feel good“ Effekt, sondern sorgt außerdem dafür, dass etwaige Verletzungen entsprechend effektiv vorgebeugt werden können.
Wann kann das Dehnen zur Leistungsminderung führen?
Dehnen erhöht die Beweglichkeit und hilft dabei verkürzte Muskeln zu regenerieren. Allerdings ist es nicht bei jeder Sportart automatisch „zu dehnen“ – vor allem nicht vor dem Wettkampf.
Bestes Beispiel ist hierfür zum Beispiel der Fußball. Dehnt man hier zu intensiv, können sich die Muskeln zu sehr auseinanderziehen. Das kann unter Umständen dazu führen, dass die „Explosivität“ – Sprich: die Schnelligkeit – des Muskels bzw. der „fast twitch“ Muskeln beeinträchtigt wird.
Beim Kampfsport hingegen – bspw. beim Muay Thai – ist intensives Dehnen wiederum durchaus angebracht. Schließlich muss die Beweglichkeit der eigenen Muskeln bei diesen Arten von Bewegungen gewährleistet sein. Sonst erzielt man hier unter Umständen nicht die Ergebnisse, die man erzielen möchte.
Unser Fazit – Dehnen ist wichtig, allerdings oft nicht so wichtig, wie manch einer denkt!
Wer sich regelmäßig dehnt, tut dies vermeintlich nicht ohne Grund. Zum einen möchte man die eigenen Muskeln schneller regenerieren. Zum anderen trägt das Dehnen zu einem besseren Gefühl bei. Allerdings kommt es ganz auf die Sportart bzw. die Bewegungen an, wie intensiv und vor allem wie oft man sich pro Woche dehnen sollte. Beweglichkeit ist zwar wichtig, kann im schlimmsten Fall allerdings einen negativen Einfluss auf die eigene Leistungsfähigkeit haben.
Der Mythos, dass man durch intensives Dehnen entstandenen Muskelkater „bekämpfen“ kann, ist übrigens frei erfunden. Muskelkater – bzw. der damit zusammenhängende Schmerz – entstehen nämlich durch eine Überbelastung der Muskeln. Diese Überbelastung verursacht feine Risse im Muskel selbst, welche durch das reine Dehnen des Muskels nicht geheilt werden können. Auch im Fall des Dehnens gilt also, dass man nicht alles glauben sollte, was man über die Jahre so hört!