Wer sich als Bodybuilder beweisen möchte, muss seinen Körper nicht nur viele Wochen lang mit dem richtigen Krafttraining stählern, sondern außerdem durchgängig auf seine Ernährung achten. Am Tag des Wettkampfes muss man als Bodybuilder dann in Höchstform sein und in der Lage sein die entsprechenden Posen über mehrere Minuten hinweg der Jury zu präsentieren. Ein wichtiger Baustein, der das eigene „Posing“ perfekt macht und die Konturen des eigenen Körpers schärft, ist dabei die Entwässerung des eigenen Körpers. Entwässerung und Bodybuilding? Das geht schon immer Hand in Hand! Vor dem eigentlichen Wettkampf geht es für Bodybuilder nämlich schon immer darum einen großen Teil an Körperflüssigkeiten zu verlieren, da dies die Muskeln noch definierter und voluminöser aussehen lässt.
Wie die Entwässerung beim Bodybuilding und welche Gefahren aufkommen können, während der eigene Körper entwässert, lest ihr in diesem Beitrag.
Was geschieht bei der Entwässerung genau?
Während die Entwässerung selbsterklärend ist, verbirgt sich hinter dem eigentlichen Vorgehen ein komplizierter Prozess, den jeder Bodybuilder in der Regel anders angeht.
Ziel der Entwässerung ist es den ohnehin schon voluminösen Muskeln den letzten Feinschliff zu verpassen. Je mehr Wasser vor dem Wettkampf dabei aus dem eigenen Körper „gedrückt“ werden kann, desto trockener, ergo beeindruckender, sehen die eigenen Muskeln am Tag des Wettkampfes aus.
Die Entwässerung selbst wird dabei nicht über das ganze Trainingscamp, sondern nur in einem bestimmten Zeitraum – meistens zwischen 5 bis 7 Tage vor dem Wettkampf – durchgeführt.
In der ersten Phase der Entwässerung nimmt ein Bodybuilder ein erhöhtes Maß an Flüssigkeiten (bis zu 9 Litern pro Tag (!)) zu sich. Der Körper soll in diesen ersten Tagen noch nicht entwässern, sondern vielmehr „überhydrieren“. Bevor die Flüssigkeitszufuhr auf ein Minimum runtergefahren wird, soll der Körper sich an die Überzufuhr gewöhnen und sich über diesen Weg auf die Entwässerung vorbereiten. Während dieser Phase nimmt ein Bodybuilder überhaupt keine Kohlenhydrate zu sich. Dies führt dazu, dass die sog. Glykogenspeicher – an diesem Ort unseres Körpers wird der Zucker gespeichert, den wir über Lebensmittel aufnehmen – des Körpers völlig entleert werden. Außerdem bleibt die Salzaufnahme konstant, so dass der Körper das in Übermaßen zugeführte Wasser auch binden kann.
In der nächsten Phase wird der Spieß dann umgedreht. Sobald die Entwässerung offiziell beginnt, wird die Flüssigkeitszufuhr auf ein Minimum (liegt bei ungefähr 3 Litern pro Tag) runtergesetzt und die Zufuhr von Kohlenhydraten allmählich erhöht. In dieser Zeit werden die eigenen Energie- und Glykogenspeicher wieder Schritt für Schritt aufgeladen. Außerdem wird dem Körper in dieser Phase bewusst Kalium zugeführt. Das Salzkonsum wird eingestellt. Der Körper, der sich in den letzten Tagen an die Wasser- und Salzzufuhr gewöhnt hat, reagiert in Form von Ausscheiden des Wassers aus der Hautschicht. Die Hautschicht wird dadurch von Minute zu Minute dünner. Im Umkehrschluss treten die Muskeln immer weiter hervor.
Der letzte Zwischenschritt, vor dem wiederaufladen des Körpers, ist der Wettkampf selbst, bei dem der Körper in absoluter Topform sein muss. Ist der Wettkampf vorbei endet auch diese drastische Diät in Form einer intensiven Entwässerung und der Körper geht wieder zur Tagesordnung über.
Die Gefahren einer Entwässerung liegen auf der Hand
Das extreme entwässern des eigenen Körpers ist immer mit Gefahren verbunden und sollte deshalb nur in diesem Zusammenhang, in keinem Fall über einen längeren Zeitraum, durchgeführt werden!
Unser Körper besteht zu 65% aus Wasser. Und nicht nur das! Das Wasser in unserem Körper sorgt dafür, dass die Nährstoffe an die richtigen Stellen gelangen und das die Reststoffe von den falschen Stellen abtransportiert werden. Auch deshalb hängt die saubere Funktionalität unserer Organe stark mit dem Wassergehalt im eigenen Körper zusammen. Dies sollte man immer im Hinterkopf behalten und seinen Körper nur in Ausnahmefällen entwässern bzw. Belastungen dieser Art aussetzen!